Das Château Monestier la Tour existiert als Weingut in seiner heutigen Form erst seit dem Jahr 2012, als Karl-Friedrich Scheufele, Spross einer schwäbischen Uhrmacherdynastie und hauptberuflich Präsident von Chopard, das Gut erwarb.
Anders als bei vielen anderen derartigen Übernahmen, war dem neuen Eigentümer jedoch nicht daran gelegen, möglichst von heute auf morgen sündhaft teure Weinikonen zu vinifizieren, um in der tatsächlichen oder nur vermeintlichen Weltklasse mitzuspielen.
Das Anwesen wurde zwar von Grund auf liebevoll und detailgetreu restauriert, die Weinberge perfekt in Stand gesetzt und hochwertigstes Kellerequipment angeschafft, jedoch richtete sich der Fokus erfreulicherweise von Beginn an auf die Bereitung authentischer, bodenständig herkunftstypischer und biodynamisch erzeugter Weine ohne jeden Geltungsdrang.
Die Rebfläche umfasst aktuell etwa 30 Hektar, verteilt auf die Appellationen Bergerac und Côtes de Bergerac für trockenen Weiß- und Rotwein, sowie Saussignac für Süßwein.
17 Hektar sind mit roten Varietäten bestockt, es dominieren Merlot und Caberent Franc, daneben gibt es ein klein wenig Cabernet Sauvignon und Malbec.
Auf den restlichen 13 Hektar stehen weiße Sorten, es überwiegt - was eher ungewöhnlich für die Gegend ist - der Sémillon, gefolgt von Sauvignon Blanc und etwas Muscadelle.
Die Basis der Kollektion stellen die unmittelbar ansprechenden, fruchtbetonten, jedoch stets grundseriös geratenen Weine der „Cadran“-Linie dar, die unter den Herkunftsbezeichnungen Bergerac Rouge, Rosé und Blanc Sec in den Verkauf gelangen.
Beim roten Vertreter macht der Merlot den Hauptteil aus, wohingegen der animierende Rosé je zur Hälfte aus Merlot und Cabernet Sauvignon erzeugt wird.
Beim frischen Weißen aus dem Edelstahl spielt der Sauvignon Blanc ganz klar die Erste Geige.
Die rote Spitze des Portfolios besetzt der schlicht als Côtes de Bergerac etikettierte Grand Vin von Monestier al Tour, eine Cuvée aus 60 Prozent Cabernet Franc und 40 Prozent Merlot.
Dieser stilsicher bereitete Wein aus dem kleinen Holz kann bereits recht jung genossen werden, eignet sich in bester Tradition der Region jedoch auch zur längeren Lagerung.
Ihm wurde erst unlängst ein ebenfalls im Barrique gereifter Weißwein zur Seite gestellt, eine primär aus Sémillon bestehende Assemblage im Stil eines großen weißen Graves.
Der einzige Süßwein des Hauses firmiert unter der Appellation Saussignac. Hier wird ein hoher Anteil Sémillon durch ein wenig Muscadelle ergänzt.
Sämtliche Weine des Château Monestier la Tour sind seit dem Jahrgang 2018 biologisch zertifiziert, die Bewirtschaftung der Weinberge erfolgt nach biodynamischen Prinzipien.
Insbesondere die Weine der „Cadran“ –Linie eignen sich in ihrer unkomplizierten, aber dennoch nie beliebigen Art perfekt als Aperitif oder fröhliche Solisten an lauen Sommerabenden. Auch dürften sie die optimale Wahl zu Gegrilltem jedweder Couleur sein.
Ihre großen Geschwister brillieren – wie viele gute Vertreter des Südwestens – primär als Speisebegleiter zur handfesten und dennoch feinen Küche der Region mit all ihren Enten- und Trüffelprodukten.
