Als Vincent Eymann vor einigen Jahren das Ruder im elterlichen Betrieb übernahm, musste er – anders als die meisten anderen Jungwinzer seiner Generation – keine Revolution vom Zaun brechen.
Er befand sich nämlich in der glücklichen Situation, ein Weingut vorzufinden, das sich bereits seit den frühen 1980er Jahren dem biologischen Weinbau verschrieben hatte.
Er konnte sich folglich voll und ganz darauf konzentrieren, den für ihn einzig richtigen Weg weiter zu beschreiten - und das mit zunehmender Konsequenz. Das Weingut Eymann wurde inzwischen biodynamisch zertifiziert und lebt diesen Ansatz bedingungslos.
Die Weinberge des Betriebs befinden sich vor allem in und um Gönnheim, wo die Familie auch eine vorzügliche Gastronomie betreibt.
Das Gros der rund 18 Hektar Rebfläche liegt in unmittelbarer Umgebung des Ortes auf mehr oder minder kalkreichen Lössböden. Dieses Terrior ist naturgemäß prädestiniert für die Burgundersorten, aber durchaus auch Quelle ernstzunehmender Rieslinge.
Da Vincent Eymann jedoch ein überaus ambitionierter Vertreter seiner Zunft ist, gab er sich mit diesem Lagen-Portfolio nicht dauerhaft zufrieden und bewirtschaftet seit wenigen Jahren auch Flächen in vom Buntsandstein geprägten Spitzenlagen wie dem Dürkheimer Fuchsmantel und dem Wachenheimer Schlossberg. Dort gedeihen seine Spitzenrieslinge, alle beide Früchte steinalter, teilweise sogar wurzelechter Reben.
Bezüglich des Sortenspiegels hat Vincent glasklare Vorstellungen, sein Herz schlägt eindeutig für den Riesling und den Spätburgunder. So sind es denn auch exklusiv diese beiden noblen Varietäten, aus denen er seine charakterstarken Lagenabfüllungen gewinnt. Daneben wird seit längerem die Erzeugung feinster flaschenvergorener Schaumweine vorangetrieben, Lohn der Mühen auf diesem Feld sind zahlreiche Auszeichnungen bei entsprechenden Prämierungen.
Im Weinberg spielt man in Gönnheim zunehmend erfolgreich die ganze Klaviatur des biodynamischen Anbaus, die Weine haben über die letzten Jahre bezüglich Ausdruck und Tiefe enorm zugelegt. Im Keller ist weniger mehr, alle Moste werden spontan vergoren und vor allem große gebrauchte Holzfässer gewinnen zusehends an Bedeutung.
Das Sortiment des Weinguts Eymann ist bei den Stillweinen mehrstufig gegliedert, es gibt neben einer soliden Basis eine Reihe von Weinen unter der Bezeichnung „vom Löss“, die unkomplizierten Trinkspaß gekonnt mit ausreichend Anspruch verbinden.
Darüber firmieren die Orstweine, allesamt überaus seriöse Vertreter ihrer jeweiligen Gemarkung.
Die hausinterne obere Mittelklasse besetzt die „Toreye“ – Linie, eine Reminiszenz an einen historischen Gutshof der Familie. Hier kommt das stilistische Streben von Vincent Eymann bereits sehr klar zum Ausdruck: Die Weine dieser Qualitätsstufe sind samt und sonders gleichermaßen puristische wie ausdrucksstarke Kreszenzen, in bester biodynamsicher Manier in sich ruhend und dennoch fest und spannungsgeladen. Primäre Frucht spielt bei ihnen allenfalls eine Nebenrolle, im Fokus stehen vielmehr Struktur und Terroirausdruck.
Bei den Einzellagenabfüllungen des Hauses wird dieser Ansatz dann entschlossen auf die Spitze getrieben: Rieslinge wie Spätburgunder atmen bereits in ihrer Jugend pure Ernsthaftigkeit und allerhand Noblesse. Dabei fallen sie tendenziell eher als stille, in sich ruhende Vertreter ihrer Art auf, die früh genossen reichlich Luft benötigen, um ihre ganze innewohnende Prägnanz und Würze zu zeigen. Sie sind zudem herausragende Belege für die These, dass vor allem vorzügliche Rieslinge und Spätburgunder bei überaus moderatem Alkohol zu maximalem Ausdruck fähig sind.
Wir sind überaus stolz, unseren Kunden eine kleine Menge des raren und obendrein sehr lagerfähigen Spätburgunder R sowie des neuen Rieslings aus dem Schlossberg anbieten zu können, von dem nur 420 Normalflaschen erzeugt wurden.